wer wir sind und
was der Architektursalon will

 


Wir Sylvia Stöbe und Michael Krauss haben Architektur studiert und 2002 den Architektursalon gegründet, weil wir ein besonderes Interesse an Architektur, an der Stadt, ihrer Geschichte und ihrer Entwicklung haben. Wir kommen aus der Planungspraxis und haben uns dem Gebiet der Planungstheorie zugewandt. Der von uns gegründete Architektursalon Kassel ist eine Non-Profit-Initiative und verfügt über keine eigenen Mittel. Daher sind wir zur Realisierung unserer Veranstaltungen auf Unterstützung und Fördermittel Dritter angewiesen. (Link: Sponsoren)

Der Architektursalon Kassel sollte als Forum für Fachleute und Laien dienen, sowie auch interdisziplinäre Kontakte auf dem Gebiet der Ar­chitektur und Stadtforschung fördern. Ziel dieser Initiative sollte es sein, in einem gegenseitigen Aus­tausch zwischen Fachleuten, wie Architekten, Stadtpla­nern und Sozialwissenschaftlern auf der ei­nen, sowie Nicht-Experten, also den Bürgerinnen und Bür­gern auf der anderen Seite, die Positionen, Arbeitsthesen und auch Visionen zu den anstehenden Fragen der Ent­wicklung unserer gebauten Le­bensumwelt zu erörtern.

 

Problem Fachgrenzen

 

Vorgefasste und scheinbar unver­rückbare Fachgrenzen erschweren die interdisziplinäre Zusammenar­beit. Auch schon innerhalb der Fachgruppe der Planer und Archi­tekten wird nicht die gleiche Spra­che gesprochen, was nicht erstaunt angesichts unterschiedlicher Schwerpunkte und Problemorien­tierungen. Immer wieder wird aus der Praxis von enttäuschten Er­wartungen berichtet. Planer er­warten von Sozialwissenschaftlern planungsrelevante, d.h. ergebnis­orientierte Hinweise. Soziologen wiederum wollen sich nicht auf ei­nen simplen Anwendungsbezug reduzieren lassen. Psychologen analysieren vorhandene Konflikte, ihre daraus resultierenden Pla­nungsvorgaben erscheinen aber den Praktikern kaum relevant. In­nerhalb der Anything-Konferenz (2001) formulierte Peter Eisenman seine diesbezügliche Enttäuschung: Letztendlich fühle er sich doch von seinen Fachkollegen besser ver­standen als von Vertretern anderer Disziplinen und auch nur sie wür­den ihm wirklich weiterhelfen kön­nen. Zu diesem Ergebnis kam er nach intensiven Versuchen, Derri­das Philosophie für seine Architek­turtheorie zu verwenden.

 

Gespräche

Was können da Gespräche, selbst in bester Absicht, über Fachgren­zen hinweg bewirken? Wir sind keine Träumer - obzwar das An­spielen auf den alten Begriff vom "Salon" eine eher romantische Nei­gung nahe zu legen scheint. Aber nehmen wir den Begriff doch so, wie er im Kern auch der histori­schen Beispiele gemeint ist: Ein Ort für Gespräche und Begegnungen, der allen offen steht, die an den Themenangeboten dieses "Salons" Interesse haben. So unterstellen wir Interesse an unserem Pro­gramm und erwarten die Bereit­schaft zum Gespräch in einem Rahmen, der nach vielen Richtun­gen offen sein kann - mit der einzi­gen Grenzziehung gegen inhaltliche Beliebigkeit.

 

Was wollen wir?
Wir haben 2002 begonnen, Interessierte zu Gesprächen in den Ar­chitektursalon Kassel einzuladen, um über ausgewählte Themen der Architektur und der Stadt zu sprechen. Im Vordergrund steht unser Interesse an dem Thema „Stadt“ im weitesten Sinn: Die Stadt, in der wir leben und von der wir im Grunde nicht genug wissen - trotz aller Theorie und Empirie. Unsere Städte wandeln sich Tag für Tag; der Zugriff der Planer auf eine grundlegende Einflussnahme ist verloren gegangen – vorausgesetzt, dass sie ihn jemals hatten. Der Begriff, was Stadt einmal war, scheint sich gerade oder trotz der ständigen Beschwörung eines rekonstruierten Bildes der europäischen Stadt, mehr und mehr zu verflüchtigen. "Stadt ist überall, Stadt ist nirgends".  Zunächst noch vereinzelter Trend, hat sich inzwischen mancherorts eine  massiv-rückläufige Entwicklung eingestellt: Städte und Stadtteile nicht nur in Ostdeutschland und Osteuropa leben mit dem "Gespenst des Schrumpfens" (Vgl. Robert Kaltenbrunner (link:) Stadtentwicklung: Hüben nicht wie drüben in der FR vom 17.12.2008)

 

Nach Ausbildung und Praxis als Architekten gilt unser besonderes Interesse bestimmten Aspekten der Planungstheorie bzw. der Architekturtheorie. Wir haben lange auf dem Gebiet der Bedarfs- und Nutzungsplanung gearbeitet und kennen die Schwächen einer unkritischen Nutzerorientierung. Gerade in diesem heute eher in den Hintergrund getretenen Be­reich, d.h. der kritischen Auseinandersetzung mit den Fragestellun­gen zu Bedarf und Bedürfnis, wird man ohne interdisziplinären Arbeitsansatz kaum weiter kommen.

 

Erfahrungen

Mittlerweile haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt, Anregungen aufgegriffen und auch viel Unterstützung erfahren. Der interdisziplinäre Diskurs bleibt wie erwartet schwierig und äußert sich gelegentlich in Konflikten. Man konnte auch feststellen, dass die Vertreter unseres Faches doch nicht immer ein sonderlich ausgeprägtes Interesse an anderen Disziplin haben. Das soll uns aber in dem Bestreben bestärken, den Dialog weiterzuführen.


Internet

Da unsere Internetseite von vielen Nutzern aufgerufen wird, können wir davon ausgehen, dass die hier vorgestellten Ideen weiter getra­gen werden. In der Zukunft wollen wir die Kommunikation im Netz ausbauen. Es fragt sich, ob man im Zeitalter des Internet überhaupt noch in einem „realen Raum“ zu­sammenkommen muss oder ob der Salon auch im virtuellen Raum stattfinden könnte. Die meisten Vortragstexte und andere Informa­tionen können Sie hier auf unserer Internetseite bzw. in unserer Publi­kationsreihe lesen. Ausserdem be­steht natürlich die Möglichkeit zum feedback: Die Beiträge, die Sie uns per email (architektursalon@architektursalon-kassel.de) schicken, können wir auf unserer website (link: Kassel) veröffentli­chen.

 

 

 

zurück

zum Index

last update: 01.03.2012